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Stadt Sulzbach-Rosenberg

 

Internationaler Frauentag 2013

Lokalpolitik

Die Veranstalterinnen

"Umdenken in Gesellschaft nötig"

„Frauen sind stark. Und sie sind doppelt stark wenn sie gleichberechtigt sind.“ Beim Internationalen Frauentag im Sportparkrestaurant plädierte Referentin MdL Marianne Schieder für mehr Frauensolidarität beim Kampf um die Gleichberechtigung. „Denn wir brauchen die weibliche Seite in Politik und Wirtschaft.“ SPD-Frauen Sulzbach-Rosenberg, Kulturhaus Sulzbach-Rosenberg e.V. und Frauenkreis Brücke hatten gemeinsam wieder ein hervorragendes Programm auf die Beine gestellt.

Zur Einstimmung gab es Kaffee und Kuchen für alle Gäste, gespendet von der AsF (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen).
1. Vorsitzende Renate Dümmler freute sich über den vollen Saal und konnte viele Ehrengäste, darunter MdL Reinhold Strobl, Bezirksrat Richard Gaßner, Bundestagskandidatin Brigitte Bachmann und eine große Anzahl Kreis- und Stadträte begrüßen.
Nathalia Obinotschni (1. Vorsitzende Kulturhaus) und Yaroslava Khotenok (Vorsitzende Frauenkreis Brücke) stellten die Arbeit ihrer Vereine kurz vor.

Wertvoll Integration

Über die zwei Gesichter des Internationalen Frauentags informierte eine gelungene Präsentation. Obinotschni und Irma Axt erzählten mit Worten und vor allem Bildern von den unterschiedlichen Bedeutungen des Frauentags. Er wird in einigen Ländern eher als Muttertag oder Ehrentag für Frauen begangen. In anderen Ländern hingegen hatte er schon immer eine politische Richtung.
1. Bürgermeister Michael Göth freute sich besonders über die Integrationsarbeit, die die drei Vereine seit nun schon fünf Jahren mit dem Frauentag und auch darüber hinaus praktizierten.

Linedance-Gruppe Highway Stompers

Ins Ursprungland des Frauentags, in die USA, entführte die Linedance-Gruppe „Highway Stompers“ aus Amberg. Sie rissen mit ihren Tänzen das Publikum mit, das lautstark Zugaben forderte.

Landtagsabgeordnete Marianne Schieder appellierte an die Anwesenden, als Verbraucher die Situation von Frauen in den jeweiligen Arbeitsbereichen zu berücksichtigen. Sie mahnte speziell die jungen Menschen nicht bei der heutigen Situation stehenzubleiben, auch wenn natürlich gerade bei der Gleichberechtigung schon viel erreicht wurde, „aber eben noch lange nicht genug“.
Schwerpunkt ihrer Ausführungen war die Benachteiligung von Frauen in der Arbeitswelt. Das ständige Anwachsen des Niedriglohnsektors betreffe in erster Linie Frauen. „Wir brauchen den gesetzlichen Mindestlohn, vor allem in unserem Interesse.“
Die Abgeordnete sprach sie auch für eine Reform der Minijobs aus. „Sie scheinen Frauen zunächst attraktiv, weil mehr übrig bleibt.“ Doch würde dabei nicht an die Rente gedacht werden.
Die Einkommenssituation der Arbeitnehmerinnen sei ein grundsätzliches Problem. Frauen würden oft bis zu einem Drittel weniger verdienen als Männer bei gleichwertiger Arbeit. „Wir brauchen endlich ein Gesetz, nur Appelle helfen hier offensichtlich nicht.“ Die Frauen heute seien so gut ausgebildet wie noch nie, sie studieren öfter und erfolgreicher als Männer. Und doch schaffen sie es fast nicht in die Führungsetagen von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. „Deshalb brauchen wir die Quote!“
Schieder ging in ihrem Referat auch auf die Situation der alleinerziehenden Mütter ein. Zudem brach sie eine Lanze für die öffentliche Kinderbetreuung, denn „Kinder brauchen andere Kinder“.
Hier werde hervorragende familienergänzende Arbeit geleistet. Die Kommunen würden auf diesem Gebiet ihr Möglichstes tun, um die nötigen Angebote wie Krippenplätze oder Ganztagesbetreuung bereitstellen zu können. Dabei brauche es aber in erster Linie ein Umdenken in der Gesellschaft. „Karriere ist bei Männer selbstverständlich, aus Frauen macht sie Rabenmütter.“ Auch deshalb würden gerade die besser ausgebildeten Frauen oft auf Kinder verzichten. Die immer noch schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf tut ihr übriges. „Dabei brauchen wir die Frauen und die weibliche Sicht der Dinge in der Wirtschaft.“
Hier forderte Schieder junge Frauen auf auch Männerberufe anzustreben. Sie warb zudem für ein stärkeres Engagement von Frauen in der Politik. Die Quote sei hier notwendig, denn bei SPD und Grünen, die die Quote hätten, gebe es schon deutlich mehr Politikerinnen als bei den anderen Parteien.
Doch nicht nur in der Kommunalpolitik, im gesamten ehrenamtlichen Bereich mache es wiederum die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf Frauen schwer aktiv mitzuarbeiten. Zum Ende ihrer Ausführungen forderte Schieder mehr Bewusstsein für Gleichberechtigung. Dafür müsste unter anderem die versteckte oder unbewusste Diskriminierung aufhören. Die männliche Sprache gehöre hier ebenfalls dazu, denn „das fängt bei Gesetzestexten scon an“. Häusliche Gewalt finde vorwiegend im Verborgenen statt. Frauen würden auch immer wegen Äußerlichkeiten diskriminiert. Deshalb brauche es eine ernsthaft geführte Sexismusdebatte seit langem. Es bedürfe dabei der Frauen selbst, „die sich gegen Diskriminierung für sich und andere Frauen wehren.“

Prominente Klasse

Den Abschluss des Nachmittags bildete die Theatergruppe Heimat- und Kulturverein Ammerthal, die die Lachmuskeln des Publikums ganz schön strapazierte.

Prominentes Klassenzimmer der Theatergruppe des Heimat- und Kulturvereins Ammerthal

Kein Wunder, konnten die Zuschauer doch einen Blick in die Vergangenheit, genauer gesagt in ein prominent besetztes Klassenzimmer werfen. Marianne Schieder, Renate Dümmler, Michael Göth und Ortsvereinsvorsitzender Achim Bender drückten da die Schulbank und ließen schon erahnen, was mal aus ihnen würde – sehr zur Verzweiflung von Lehrerin und Schuldirektor. Tosender Applaus war den Schauspielern sicher.

Renate Dümmler dankt Marianne Schieder für ihr engagiertes Referat

Der Eintritt zur Veranstaltung war frei, die gesammelten Spenden werden die SPD-Frauen wieder an bedürftige Mütter in Sulzbach-Rosenberg weitergeben.