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Für Toleranz und Verständigung

Kommunalpolitik

Rabbiner Elias Dray spricht beim Gedenken des SPD-Ortsvereins an die Pogromnacht vom 9.11.1938

Mehr als 1400 Synagogen, Betstuben und andere Versammlungsräume zerstörte der braune Nazi-Mob in der Pogromnacht von 9. auf 10. November 1938, 400 Menschen wurden ermordet oder in den Suizid getrieben. Was sich hier vor 78 Jahren unter den Augen der faschistischen Diktatur abspielte, war der Anstoß zum systematischen Massenmord, dem am Schluss rund sechs Millionen Juden zum Opfer fielen. Zum Gedenken an diese brutalen Übergriffe versammelte sich der SPD-Ortsverein am Mittwoch in der ehemaligen Synagoge. Vorsitzender Achim Bender nannte dabei den 9. November 1938 einen Tag in der deutschen Geschichte, an den man sich immer mit Entsetzen erinnern müsse.

Beginn mit Boykott

Die Sozialdemokraten sehen es deshalb als Pflicht aus ihrer antifaschistischen Tradition heraus, an dieses schreckliche Ereignis jedes Jahr aufs Neue mahnend zu erinnern. "Ich bin wie die meisten hier nach 1945 geboren. Was haben wir mit dem Dritten Reich zu schaffen, die wir doch keinen Anteil daran hatten, die wir gar nicht schuldig werden konnten? Die Antwort ist: Wer sich mit Geschichte nicht befasst, wird die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Die andere Antwort ist: Das, was den Nationalsozialismus hervorgerufen hat, ist mit der Niederlage Nazideutschlands nicht vom Erdboden verschwunden", führte Bender aus.

Rabbiner Elias Dray von der Israelitischen Kultusgemeinde Amberg erinnerte zunächst an historische Fakten, die mit dem Boykott jüdischer Geschäfte begannen und schließlich in den Holocaust mündeten. Deshalb war für ihn klar, dass man zwar den Staat Israel kritisieren könne, aber der Staat als Schutzraum für Juden dürfe nicht in Frage gestellt werden.

Ins Gas geschickt

Dray erinnerte an einen Besuch im Konzentrationslager Auschwitz, wo er Berge von Koffern, Schuhen, Puppen und Teddys sah, die den Opfern abgenommen worden waren, bevor man sie ins Gas geschickt hat. Er erzählte von alliierten Kameramännern, die die Öffnung der Vernichtungslager filmten. Noch heute fingen sie an zu weinen, wenn sie von diesen schrecklichen Anblicken berichten.

Nach einer Umfrage wollen 58 Prozent der Deutschen den Holocaust hinter sich lassen. Aber die Judenverfolgung sei ein so abartiger Teil der Geschichte, dass er gar nicht vergessen werden könne. "Ich sehe, dass in meinem Heimatland Deutschland eine rechtspopulistische Partei salonfähig wird. Wer denkt, dass sich Geschichte nicht wiederholen kann, der irrt. Wir als demokratische Kräfte dürfen nicht schlafen, wenn Hass und Vorurteile unsere Gesellschaft durchziehen. Wir müssen ein Zeichen setzen für Toleranz und Verständigung", so Dray als Resümee.

Bürgermeister Michael Göth dankte dem SPD-Ortsverein für die Gedenkveranstaltung. "Wir dürfen nicht zulassen, dass es Anschläge auf Asylbewerberheime gibt. Wir müssen Nein sagen zu Rassismus und Fremdenhass, aber Eintreten für eine vielgestaltige Gesellschaft."