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Nord-Umfahrung noch einmal auf den Prüfstand stellen

Kommunalpolitik

Sulzbach-Rosenberg. (ge) Es geht etwas mit der Nordumfahrung – zumindest ist das so geplant: Rita Hagl-Kehl, Mitglied im Bundesverkehrsausschuss, besuchte die Interessengemeinschaft, besah sich die Örtlichkeit und sicherte dann zu, eine Diskussion über das umstrittene Projekt in Gang zu bringen. Ziel:
Endgültige Streichung der Umfahrung aus dem Bundesverkehrswegeplan.

Ungebrochen groß ist der Zuspruch, den die Interessengemeinschaft gegen
die Nordumfahrung genießt. Am Sportpark-Parkplatz sammelten sich die Projektgegner, um mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Richtung
Judenfriedhof zu marschieren. Dort, wo die Aufschüttung der Trasse ihre größte Ausdehnung hätte, veranschaulichten ihr der Sprecher Erich Pilhofer die Ausmaße des Mammutprojektes.

„Trasse überflüssig“

Bürgermeister Michael Göth, der als SPD-Fraktionssprecher seinerzeit den Antrag auf Ablehnung der Umfahrung gestellt hatte, berichtete von den politischen Ursprüngen und den inzwischen eingetretenen Veränderungen bei den Verkehrsflüssen nach Fertigstellung der A 6. „Diese Trasse wird nicht mehr gebraucht!“

Auch der jetzige SPD-Fraktionssprecher Joachim Bender versicherte, dass seine Partei, auch nach dem Kommunalwahlkampf, weiterhin zu der Ablehnung stehe.

Wie die zehn Gebote

„Man könnte schon verzweifeln!“ – Umweltschutzbeauftragter Peter Zahn bilanzierte genügend begründete Sach- und Fachargumente gegen das Bauvorhaben, einen Mehrheitsbeschluss des Stadtrates und eine breite Ablehnung durch Bürger, Vereine und Organisationen: „Aber an der Planung wird festgehalten, als ob es um die zehn Gebote gehe!“, kritisierte er den Beschluss der Bayerischen Staatsregierung, das Projekt wieder auf die Liste im Bundesverkehrswegeplan zu setzen.
Es bestehe kein Bedarf, der Verkehr habe nicht zugenommen; die Belastungssituation durch die B 14 werde nicht wesentlich verringert, Hauptbelastung sei der Ziel-/Quell-Verkehr.
Eine Umfahrung brächte eine flächige Verteilung der Belastung. Steigender Flächenverbrauch, CO2-Belastung, erhebliche Natureingriffe und Zerstörung eines Landschaftsbildes seien die Folge.

„Windräder sind nicht zuzumuten, aber eine Umfahrungstrasse in 16 Metern
Höhe 200 Meter neben einem Wohngebiet!“
Einen wichtigen Aspekt sprach Dr. Thomas Steiner an: Solange sich dieses Projekt im Bedarfsplan befinde, seien andere Möglichkeiten der Verkehrsgestaltung in der Stadt, etwa Storg- und Meister-Kreuzung, planerisch und finanziell auf Eis gelegt – und das im schlimmsten Fall auf viele Jahre hinaus. Der nächste Verkehrswegeplan entstehe erst 2030.

Rita Hagl-Kehl wies zunächst darauf hin, dass die Lkw-Maut auch für vier und
dann zweispurige Bundesstraßen kommen werde. Autobahnvermeidung
sei dann nicht mehr lohnenswert. Sie erachtete das Verkehrsaufkommen, das einer Nordumfahrung zugrunde liegen würde, als viel zu gering, ebenso die Entlastung.

Diskussion anstoßen

„Ich werde mich“, so die Politikerin, „im Bundesverkehrsausschuss dafür einsetzen, dass dieses Projekt (übrigens eines von 365 eingereichten)
noch einmal gesondert diskutiert wird und die Mitglieder von den geänderten Rahmenbedingungen etc. erfahren.“

Idealziel wäre für sie die komplette Streichung aus dem neuen Bundesverkehrswegeplan. Die Beratungen im Ausschuss beginnen im September, bis dahin haben die Mitglieder alle Projekte vor Ort besichtigt. Rita Hagl-Kehl legte klar, dass sie keinen Sinn in einer solchen Baumaßnahme sehe und sich für deren Herausnahme einsetzen werde.

Wer soll denn hier fahren?
Kommentar von  Joachim Gebhardt
Seien wir doch einmal ehrlich:
Braucht es diese Nordumgehung denn noch? Der Wahlkampf ist zwar vorbei, aber das Problem nicht gelöst. Da steht ein Projekt im Bundesverkehrswegeplan, jetzt von der Staatsregierung erneut vorgeschlagen,
das sich schon lange selbst überholt hat.
Macht man sich die gigantischen Landschaftseingriffe und die vermutlich noch gigantischeren Kosten bewusst, die diese paar Kilometer voller Brücken und Dämme verursachen würden, dann stellt sich die Frage:

Wer soll hier denn fahren? Welche Verkehrsströme rollen von Hahnbach kommend Richtung Edelsfeld oder Lauf? Es sind viel zu wenige, als dass sie ein solches Vorhaben rechtfertigen würden.
Sicher, jahrzehntelang haben sich Politiker und Bürger für eine solche Trasse eingesetzt. Aber nun herrschen einfach andere Voraussetzungen:
Die Autobahnen sind verbunden, die Maut kommt bestimmt auch auf den Bundesstraßen, der überregionale Schwerverkehr hat in der Stadt stark nachgelassen.
Was sich zwischen Feuerhof und Krötensee abspielt, ist zum weitaus größten Teil Ziel -Quell -Verkehr – das sind wir selber. Unsere Autos, unsere Lastwagen. Hier kann man sicher lokal ansetzen.

Aber solange dieses Mammutprojekt im Bundesplan steht, nehmen die Ämter kein zusätzliches Geld in die Hand. Also: Mut zum Schulterschluss, weg mit
dem alten Zopf!