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SPD: Nein zur B 14-Nordumgehung

Kommunalpolitik

Stadtratsfraktion und Ortsverein besichtigen geplanten Trassenabschnitt - Antrag im Stadtrat

Sulzbach-Rosenberg. (phl) Die Bürgerinitiative gegen die B-14-Nordumgehung und Umweltschutzbeauftragter Peter Zahn bekommen jetzt Schützenhilfe aus der SPD: Neue Erkenntnisse im Verkehrsaufkommen und die Folgen des Baus für Mensch und Natur sprächen gegen das Projekt Nordumgehung.

Ein genaues Bild von der Situation machten sich Fraktionsvorsitzender Michael Göth und weitere Sozialdemokraten nun direkt vor Ort. Ein entsprechender Antrag zum Stopp der Nordumgehung wurde von der SPD im Stadtrat gestellt. Gleichzeitig legte man ein alternatives Konzept für den Verkehr in der Herzogstadt vor.

Konsequenzen erläutert

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Erich Pilhofer und Umweltschutzbeauftragter Peter Zahn trafen sich am Samstag mit den SPD-Vertretern vor Ort im Naherholungsgebiet beim Sportpark. Erläutert wurde, wo die Trasse für die geplante Nordumgehung verlaufen soll und vor allem, welche Konsequenzen dies hätte.

Zahn machte unmissverständlich deutlich, welch gravierende Folgen das Projekt für das dortige Landschaftsbild und vor allem dessen Ökosystem nach sich ziehen wird. Durch Trassenbau, Wall, Tunnel etc. werde dieses Gebiet nachhaltig und unwiederbringlich zerstört. "Wenn Sie hier einen Wald vernichten, können Sie ihn nicht einfach anderswo wieder aufbauen." Auch die Folgen für die dort lebenden Tiere wäen gravierend. "Straßen sind Barrieren. Vom Reh bis zum Frosch wird dieses Projekt zu Artensterben führen."


Ansich nach Bau der B-14-Nordumgehung

Jedoch auch für die Anwohner bringe die Umgehung spürbare Konsequenzen. Denn die Lärmbelastung würde sich zwar im Rahmen der Grenzwerte bewegen. Eben diese Steigerung von 0 auf den Grenzwert werde sich jedoch bemerkbar machen.

Zusätzlich komme die Umgestaltung der Landschaft durch Aufschüttung von Wällen und Flächenversiegelung hinzu: "Alles Punkte, die an der Lebensqualität im dortigen Gebiet rütteln!" Betroffen seien vor allem die Wohngebiete am Katzenberg, Lerchenfeld bis hin zur Altstadt durch zusätzliche Lärmbeschallung.

Notwendigkeit fraglich

Fraglich sei vor diesem Hintergrund jedoch vor allem die tatsächliche Notwendigkeit dieses Mammutprojekts. Michael Göth bekannte sich dazu: "Auch Vertreter der SPD haben die Idee Nordumgehung ursprünglich unterstützt!" Jedoch müsse man die Situation heute neu bewerten.
"Aus heutiger Sicht ist das Projekt einfach nicht mehr tragfähig, weder vom Sinn und Zweck her noch aus ökologischer Sicht." Göth sprach vor allem die Ergebnisse neuer Verkehrszählungen in der Herzogstadt an. Diese kamen zu dem Ergebnis, dass der Schwerlastverkehr, für den die Umgehung eigentlich gedacht war, um bis zu 35 Prozent nachgelassen habe. Einer der Gründe sei wohl vor allem der Ausbau der A6.

Gefahr bestehe aus SPD-Sicht, dass Geld auf Kosten von Mensch und Natur "unnütz verpulvert" werde. Eine echte Entlastung für den innerstädtischen Verkehr würde die Straße nicht bringen. Der Grund: Der meiste Verkehr sei reiner Quell- und Zielverkehr in der Stadt selbst. "Die meisten Lkw, die sich im Stadtgebiet auf der B14 bewegen, fahren Ziele in Sulzbach-Rosenberg an." Weiterer Großteil des Verkehrs sei innerstädtischer Privatverkehr. Dies hätten die Verkehrszählungen und Kennzeichenstudien eindeutig gezeigt.

Um Anwohnern entlang der B 14 - z.B. an der Bayreuther Straße - entgegen zu kommen, regte Pilhofer eine an Tageszeiten gebundene Sperre für den Transitverkehr an. Die verbliebenen Transit-Lkw seien vor allem solche, die durch die Nutzung der B 14 die Autobahnmaut umgehen. Das Verkehrsaufkommen könnte somit tatsächlich entlastet werden. Ob und wie eine solche Sperre möglich ist, müsste man jedoch prüfen.

Aussicht auf Erfolg

Es formt sich also mehr und mehr Widerstand gegen das Projekt Nordumgehung. Pilhofer merkte an, das die Bürgerinitiative seit Oktober 2009 bereits 1500 Mitglieder für sich gewinnen konnte. Sollte die Stadt Sulzbach-Rosenberg sich also überzeugen lassen und sich klar gegen den Bau der Straße stellen, hätte das Anliegen durchaus Aussicht auf Erfolg.

Zwar entscheide der Bund über Bau oder Nicht-Bau; in Berlin wäre aber wahrscheinlich niemand am Bau einer Straße interessiert, die vor Ort niemand will und die noch dazu viel Geld kosten würde.