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Häusliche Gewalt in allen Schichten

Arbeitsgemeinschaften


KOK Sennfelder sprach über häusliche Gewalt und betonte, dass die Dunkelziffer an Taten nicht zu unterschätzen sei.

Wolfgang Sennfelder referiert bei Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen im LCC
Zu einem Vortrag über häusliche Gewalt luden die SPD-Frauen in das LCC (Landkreis-Kulturzentrum) ein. Kriminaloberkommissar Wolfgang Sennfelder von der Kripo Amberg bereitete das Thema detailliert auf.

Häusliche Gewalt sei in allen Gesellschaftsschichten vorzufinden, gab der Polizist zu bedenken.
Alkohol spiele dabei meist nur eine eher geringe Rolle. Häufige Ursachen seien Beziehungsstress sowie Eifersucht. Aufgrund neuer Gesetze und einer höheren Anzeigebereitschaft sei die Aufklärung von Delikten gestiegen. Dennoch existiere eine nicht zu unterschätzende Dunkelziffer.
Hohe Dunkelziffer
Sennfelder machte klar, dass es die meisten Gewalttaten überhaupt im häuslichen Umfeld gibt. Oftmals blieben die Opfer zunächst stumm. Sie wüssten nicht, wo sie sich Hilfe suchen können. Nicht zuletzt daraus resultiere die Dunkelziffer.
Sennfelder betonte auch, dass häusliche Gewalt in allen Facetten auftrete. Sie existiere in gleichgeschlechtlichen Beziehungen ebenso, auch Gewalt gegen Männer sei nicht unüblich. Der Großteil der Opfer seien jedoch Frauen. Jede vierte in Deutschland erleide im Laufe ihres Lebens einen Fall von körperlicher oder sexueller Gewalt durch den Partner.
Der Anlass für den Gewaltausbruch sei bei genauer Betrachtung oft völlig egal. Im Kern gehe es um Macht und Kontrolle. Das Klischee vom alkoholisierten Unterschichtsangehörigen, der gewalttätig wird, halte sich hartnäckig. Studien widerlegen das jedoch. Auch zum Beispiel Rechtsanwälte, Ärzte und Therapeuten würden als Täter auftreten. Oftmals schütze jedoch der gute Ruf. Was sich je nach Schichtzugehörigkeit ändere, sei die Art der Übergriffe. Man könne den Trend ausmachen, je höher die Intelligenz, desto perfider die Gewalt.
Meist ein Prozess
Am Anfang einer Beziehung wirke oft alles ganz normal. "Es ist nicht so - heute verliebt sie sich und morgen bekommt sie die erste Ohrfeige," sagte Sennfelder. Häusliche Gewalt sei ein Prozess. Sich immer weiter steigernde Eifersucht und das immer weiter zunehmende Bedürfnis nach Macht und Kontrolle würden zu sich steigernden Eskalationen führen. Je länger eine gewalttätige Beziehung dauere, umso häufiger und schwerer würden die Übergriffe. Im Falle einer Trennung sei die Gefahr für Leib und Leben der Frau auf dem Höhepunkt.
Beweise sichern
Aber auch Erfreuliches gab es zu berichten. Zwar neigen Opfer häuslicher Gewalt meist dazu, den Täter in Schutz zu nehmen und die Schuld bei sich selbst zu suchen. Dennoch registrieren die Behörden eine steigende Bereitschaft, die Fälle letztendlich zur Anzeige zu bringen. In den vergangenen 15 Jahren sei auf diesem Gebiet auch durch den Staat viel geschehen.
Das Gewaltschutzgesetz von 2002 habe die Position der Opfer gestärkt. Auch die Polizei habe ihren Umgang mit dem Thema sensibilisiert. Es sei mittlerweile Standard, die Partner getrennt voneinander zu vernehmen und die Taten konsequent zu ahnden. Wichtig sei, das Gespür für die Spitze des Eisbergs zu haben: "Eine angezeigte Vergewaltigung muss nicht unbedingt die erste sein", berichtete Sennfelder.
Betroffenen rät der Experte Beweise zu sichern, Zeugen zu finden und bei Verletzungen sofort zum Arzt zu gehen und Hilfe zu suchen. Was nicht sein darf, könne sehr wohl sein. Und in vielen Fällen lasse sich das auch beweisen.