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Mehrgenerationenpark: Probleme beim „Aufrüsten“

Kommunalpolitik

„Mehrgenerationenpark“ im alten Stadtbad stößt auf Hindernisse – Planung wird neu diskutiert

Bedenkenträger aus CSU und FDP blockieren die Umgestaltung des Stadtbades zum Mehrgenerationenpark. Durch entsprechende Anordnung des Streetball-Feldes, der Tischtennisplatten und der beiden Beachvolleyballfelder kann dem Lärmschutz Rechnung getragen werden. Verwendet man zusätzlich den Erdaushub als Lärmschutzwall ist eine weitere Eindämmung von eventuellen Lärmemissionen möglich.
Bei einem Eigenanteil von 28000 Euro für die Stadt ist die Maßnahme trotz der Haushaltslage machbar, zumal die Sanierung des „Spielplatzes Wichernstraße“ durch den Verkaufserlös des ehemaligen Spielplatzes in der „von Gluck Straße“ gesichert ist.

Ein Mehrgenerationenpark soll entstehen im alten Stadtbad-Gelände, neben dem Kneipp-Becken, Fußgymnastikpfad und Fitnessgeräten, – das will der Stadtrat. Die SPD-Fraktion hatte einige „Neubauten“ beantragt: Das Stadtbauamt präsentierte eine Planung mit zwei Beachvolleyball-Feldern, einem Streetballfeld und zwei Tischtennisplatten, ergänzt durch ein WC.

Stadtbaumeisterin Petra Schöllhorn stellte die bisherigen Ergebnisse vor. Das Fachreferat für Umwelt- und Naturschutz beim Landratsamt beurteile die Pläne aus immissionsrechtlicher Sicht wegen des großen Konfliktpotenzials mit den Anliegern sehr kritisch. Der Abstand des Beachvolleyball-Doppelfeldes betrage nur acht Meter zum Wohnhaus, der des Streetballplatzes nur 20 Meter. Wegen Ballgeräuschen und Sportlärm seien, auch wegen der Vorbelastung durch den Bolzplatz, Überschreitungen der Richtlinie zu erwarten.

Der Bauhof, der mit der Ausführung beauftragt werden sollte, habe klar herausgestellt, dass er personell und auch infolge seiner Auslastung nicht in der Lage sei, zusätzliche Baumaßnahmen zu bewältigen.
Auch der Kneipp-Verein meldete Bedenken an, dass die Nutzungsgrundsätze der Zonen kollidierten, bei der angelegten „Oase der Ruhe und Erholsamkeit“. Die Stadtbaumeisterin schloss mit dem Hinweis auf die Ballplätze am Dultplatz.

Die Tiefbau-Kosten für Outdoor-Tischtennis, Beachvolleyball- und Streetball, WC-Anlage, Wegeführung und Parkplatz inklusive Anlagen und Unterhalt durch den Bauhof (jährlicher Anteil) errechneten sich im Stadtbauamt mit gut 250 000 Euro. Demgegenüber stünden eine eventuelle Förderung von 50 Prozent durch die Landesausgleichsmittel und zugesagte Sponsorenbeiträge von 13 000 Euro.

Peter Ehm (FWU) kam die Planung zu groß vor, sie würde den Bolzplatz einengen, und Joachim Bender (SPD) hegte den Verdacht, dass hier ein Vorschlag „kaputtgerechnet“ werden sollte. In dieser Form sei das Vorhaben sicher nicht zu verwirklichen. Ihn überraschte auch die Reaktion der Landkreis-Fachstelle.
Die Maßnahme „Spielplatz Wichernstraße“ habe damit überhaupt nichts zu tun, denn diese soll finanziert werden wie beschlossen durch den Verkaufserlös eines anderen Spielplatzes.

Dr. Thomas Steiner (SPD) stellte eine wesentlich abgespecktere Planung vor, als sie das Stadtbauamt vorgelegt hatte: Durch diverse Änderungen, Reduzierungen der Spielfelder, das Weglassen von Ausstattung sowie des WCs errechnete er nur mehr Gesamtkosten von 74 500 Euro, wobei abzüglich Förderung von 31 300 Euro und einem Spendenanteil von 15 200 Euro nur ein Stadtanteil von 28 000 Euro verbleibe.

Die Priorität der Sanierung des Wichernstraßen-Spielplatzes stellte Hans-Jürgen Reitzenstein (FDP/FWS)heraus, er plädierte für Behandlung im Bau- oder Hauptausschuss.
Dr. Stefan Morgenschweis (CSU) lobte das Engagement der SPD, wies aber auf die Haushaltslage hin: Man werde das eine oder andere Projekt nicht durchziehen können. „Das gibt der Haushalt heuer nicht her!“
Er nannte das Waldbad als Schwerpunkt. Beim alten Stadtbad müsse noch viel abgeklärt werden, auch die Haftungsfrage etwa bei Sportverletzungen durch Scherben im Beachvolleyballfeld. Primär sei der Wichernstraßen-Spielplatz wichtig, er plädierte beim Stadtbad auf baldige Wiedervorlage.

„Wir wollen nichts totrechnen!“, verteidigte die Stadtbaumeisterin den Entwurf des Amtes. Es handele sich bei der Kalkulation durchweg um realistische Preise. Auch könne man sich nicht über immissionsrechtliche Beurteilungen hinwegsetzen.

„So kommen wir heute hier nicht weiter!“, erkannte Bürgermeister Michael Göth. Vordiskussion und Behandlung
in den Ausschüssen bzw. bei der Klausurtagung sei sinnvoller.

Peter Zahn zweifelte angesichts der gegensätzlichen Interessen die Berechtigung der Bezeichnung „Mehrgenerationenpark“ an. Dann verwies der Stadtrat das Thema einstimmig in den Hauptausschuss.