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"Pläne würden Klassenmedizin schaffen"

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SPD Nachwuchs äußert sich zu FDP Forderungen im Gesundheitswesen

Der Vortrag von Dr. Otto Bertermann – FDP Gesundheitspolitiker – bei seinem Besuch in Sulzbach-Rosenberg erntet im Vorstand der Sulzbach-Rosenberger Jungsozialisten scharfe Kritik. Der SPD Nachwuchs wirft der FDP vor, am „Privatisierungswahn“ der letzten Jahre festzuhalten, was laut Meinung des Juso-Vorstandes nur auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung geht. Wer mehr Markt für das Gesundheitssystem fordert, öffne Tür und Tor für amerikanische Verhältnisse in Deutschland – nur wer es sich leisten kann, werde behandelt.

Eine Privatisierung des Gesundheitssystems würde für den Großteil der Bevölkerung nichts als Nachteile bringen, so der Juso Vorstand. Auch die beschönigende Bezeichnung „Volksversicherung“ ändere nichts daran, dass es sich bei den FDP Plänen um nichts anderes als die Schaffung einer Klassenmedizin handele. Das bestehende System sei gerecht und zukunftsfähig. Wer mehr verdiene, könne auch mehr einzahlen. Wer mehr Behandlungen in Anspruch nehmen muss, dürfe nicht dadurch abgestraft werden, dass er unzählige Arztrechnungen zu zahlen hätte.

Vor allem Vielnutzer des Versicherungssystems kämen in einem privaten System schlechter weg. „Wer oft krank ist, zahlt bei einer privaten Versicherung wesentlich mehr oder wird erst gar nicht versichert“ so Robert Schön, Juso Vorsitzender in Sulzbach-Rosenberg. Die Grundversicherung die Bertermann fordert, würde zudem einen qualitativen Verlust an medizinischer Versorgung für all jene bedeuten, die sich keine „echte Versicherung“ nach FDP Vorstellungen leisten könnten. Nur ein Minimum an Standardbehandlungen bliebe demnach jedem gewährt, ungeachtet seines Geldbeutels.

Vor allem der Aspekt des FDP Modells, dass jeder Patient nach einem Arztbesuch zunächst eine Rechnung erhalten würde, die er – nach Bezahlung- bei seiner Kasse einreicht, stößt bei den Jusos auf scharfe Kritik: „Man muss sich mal vorstellen, was das für Leute im unteren Einkommensbereich oder im Hartz 4-Bezug bedeutet, wenn sie nun auch noch Rechnungen für ärztliche Behandlungen zahlen müssten“. Viele würden so abgeschreckt, überhaupt noch zum Arzt zu gehen und der Gesundheitszustand der Bevölkerung würde sich rapide verschlechtern.

Das bestehende gesetzliche System welches die FDP als „Zwangsversicherung“ bezeichnet, sei hingegen ein solidarisches Gesundheitssystem, das jeden miteinbezieht. Jede „Freiheit“ nütze dem Einzelnen nichts, wenn er sich anschließend nicht mehr leisten könne, zum Arzt zu gehen. „Wir brauchen nicht mehr Markt, sondern wir brauchen das gesetzliche System und zwar für alle“ so der Juso Vorstand. Es gelte klarzustellen: Die Gesundheit der Menschen sei nichts, womit man Marktwirtschaft betreiben dürfe. Gerade in der Krise sei es daher sehr verwunderlich, wenn die Liberalen nun auch die Gesundheit der Menschen dem Markt preisgeben wollten. Die Masse der Bevölkerung hätte von den FDP-Plänen zunächst nur eines: Ein Gesundheitssystem ähnlich dem der USA – wer zahlt werde behandelt, wer das nicht kann, bleibe auf der Strecke.