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Internationaler Frauentag

Arbeitsgemeinschaften

„Die Emanzipation ist erst dann vollendet, wenn auch einmal eine total unfähige Frau in eine verantwortliche Position aufgerückt ist.“ Dass das wohl noch nicht so bald der Fall sein wird, wurde bei der Feier des Internationalen Frauentags im Rathaussaal deutlich. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), das Kulturhaus Sulzbach-Rosenberg sowie der Frauenkreis Brücke hatten gemeinsam eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt.

Dabei wurde deutlich, dass sich leider in 100 Jahren Kampf für die Rechte der Frauen viele Forderungen auch heute noch nicht erfüllt haben. Das Motto des Abends „Frauen Macht Politik“ forderte dazu auf sich aktiv einzumischen.

Natalia Obinotschni, 2. Vorsitzende vom Verein Kulturhaus Sulzbach-Rosenberg, Yaroslawa Khotenok, Leiterin des Frauenkreises Brücke sowie AsF-Vorsitzende Renate Dümmler begrüßten die Gäste.
Im Hinblick auf den Kampf für das Frauenwahlrecht, der leider vergessen ist, forderte Dümmler auf sich nicht der Politikverdrossenheit zu ergeben, sondern sich aktiv einzumischen. Dazu gehöre auch sein Wahlrecht wahrzunehmen, denn „zur Demokratie gibt es keine Alternative“. Sie prangerte die ungerechte ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen sowie den viel zu geringen Frauenanteil in Führungspositionen an. Hier brauche es endlich gesetzlich verbindliche Regelungen: „Wir Frauen sind dazu bereit!“

Stadträtin und Mitinitiatorin Juliana Hudey-Deisel gab den Teilnehmern zunächst einen Einblick in die langen Vorbereitungen und stellte das Team vor. Sie blickte auf die Geschichte des Internationalen Frauentags zurück, dessen Tradition auf die Arbeiterinnenbewegung um die Wnede vom 19. zum 20. Jahrhundert zurückgeht. Denn seit Beginn des Kapitalismus wurden die Frauen der Arbeiterinnenklasse doppelt ausgebeutet – als Frauen und bei der Farbrikarbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen. Frauen wie Clara Zetkin kämpften für die alljährliche Durchführung eines internationalen Frauentags als Plattform zum Kampf für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Erst 1921 wurde der 8. März als Internationaler Frauentag festgelegt. Der Nationalsozialismus machte der Frauenbewegung ein jähes Ende und erst in den 70er Jahren entwickelte sich der Frauentag im Westen zu einem Tag der Frauensolidarität unter den Fauen aller Schichten und politischen Ausrichtungen. Im Osten ging die Entwicklung zu einem Feiertag sehr ähnlich dem westlichen Muttertag.
Seitdem ist eher eine Tendenz zu spüren, den 8. März zum allgemienen Frauenfeiertag zu machen und die ursprüngliche Tradition, die den Kampf gegen die kapitalistischen Strukturen und jegliche Art von Ausbeutung beinhaltet, zu verwässern. Ganz anders aber in Sulzbach-Rosenberg. Hier wollen die Frauen am Internationalen Frauentag auf die Probleme der Frauen aufmerksam machen und zeigen, dass sich die Forderungen in 100 Jahren leider nicht ändern konnten.

Das machte auch die Hauptrednerin, Landtagsabgeordnete Annette Karl deutlich. Dabei seien es meist Sozialdemokratinnen gewesen, die sich in vorderster Reihe für die Rechte der Frauen stark machten. Karl stellte den 10-Punkte-Plan für reale Gleichstellung in Familie und Beruf der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen vor, der unter anderem endlich Lohngleichheit, faire Bezahlung und Sozialversicherung auch bei Minijobs, ein geschlechtergerechtes Steuersystem sowie eine Weiterentwicklung des Kindergelds und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf fordert. Das Motto „Frauen Macht Politik“ fordere Frauen auf sich in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik einzumischen. „Gerade bei jungen Frauen ist das politische Desinteresse erschreckend.“ Frauen müssten auch dorthin, wo das Geld verteilt werde – in die Wirtschaft und die entsprechenden politischen Ausschüsse. Jede Frau müsse so leben können, wie sie es will, keinesfalls wolle die AsF ein Lebensmodell vorschreiben.

Die Jugendtanzgruppe Sonnenschein vom Kulturhaus bezauberte mit dem „Charlie Chaplin-Tanz“. Der Kalinka-Chor unter der Leitung von Leonid Zadovschi erwies sich als wahrer Publikumsliebling und sorgte mit seinen Liedern für beste Stimmung im Saal.

Stellvertretende AsF-Vorsitzende Kerstin König zeigte die Entstehung des wohl berühmtesten Liedes der Arbeiterinnenbewegung, „Brot und Rosen“ auf. Brot und Rosen heiße heute, dass Frauen weder Zu- noch Doppelverdienerinnen seien. Sie wollten den gleichen Lohn – existenzsichernd und ausreichend für einige schöne Dinge im Leben. Frauen seien keine Reservearmee des Arbeitsmarktes. Deshalb fordern sie legale Beschäftigung, tariflich abgesichert und sozial geschützt. Die Gäste und Organisatoren sangen gemeinsam „Brot und Rosen“, für jede Dame im Saal gab es eine Rose.

Schirmherr 1. Bürgermeister Gerd Geismann erinnerte daran, dasss die Frauen in der Geschichte Sulzbachs schon immer eine bedeutende Rolle spielten. Er dankte dafür, dass der Frauentag in der Stadt mit soviel Engagement begangen werde. Bevor das von den Frauen selbst gemachte Buffet gestürmt wurde, sorgte der Kalinka-Chor noch mit mehreren Zugaben für ausgelassene Stimmung.